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EU-Drittlandexport Jahresergebnis 2020

Ein positiver Abschluss
Die internationale Marktschwäche im Frühjahr 2020, durch den Ausbruch der Covid-19-Infektion, hat sehr rasch und heftig zu Rückgängen bei der Nachfrage nach Milchprodukten geführt. Maßgeblich waren dabei nicht ein reduzierter Bedarf, sondern eher die verordneten Handelshemmnisse. Entweder standen global keine Transportmittel zur Verfügung, die Waren konnten nicht „gelöscht“ bzw. abgeladen werden oder die Landesgrenzen sind kurzfristig geschlossen worden. Dieser eingeschränkte Handel führte schließlich auch zu einer Reduzierung der Verkaufspreise für die wichtigsten international gehandelten Milchprodukte. Wie eine Welle schwappte diese Situation von Asien auch auf andere Kontinente über. In Europa, wo die Jahre zuvor das Exportgeschäft stetig ausbaut worden ist, stockte zum Beginn des zweiten Quartals 2020 zeitweise die Ausfuhr in die Drittländer.

In der letzten Exportbilanz für das Jahr 2020, das heißt mit der Dezember-Auswertung, wird allerdings ersichtlich, dass trotz den Einbußen im Frühjahr 2020, mit Beginn des zweiten Halbjahres kontinuierlich die Rückgange kompensiert werden konnten. Erfreulich ist auch, dass die Vorjahresergebnisse der Milchprodukte, bis auf Magermilchpulver, leicht bis gut übertroffen wurden. Dennoch ist auch der Abverkauf von Magermilchpulver trotzdem als positiv zu werten, da im Vorjahr hohe und zum Teil preisgünstige Partien zusätzlich aus der Intervention herausgenommen und abgesetzt wurden. Im Vergleich zum Jahr 2018, ist festzustellen, dass 1,5 Prozent bzw. 12.400 Tonnen mehr Magermilchpulver verkauft wurden. Insgesamt beziffert sich der gesamte Magermilchabsatz im Jahr 2020 auf 827.000 Tonnen.

Die Vorjahresvergleichsrechnung hat bei den anderen gehandelten Milchprodukten positive Ergebnisse von über drei bis knapp zehn Prozent ergeben. Die größte Absatzmenge in Milchäquivalent bestand bei Käse. Hier wurden über 1,355 Millionen Tonnen gehandelt. Dies sind gegenüber den Vorjahreswerten mehr als 42.000 Tonnen bzw. 3,3 Prozent. Das hohe Volumen begründet sich aus der Tatsache, dass in der Statistik durch den BREXIT das Vereinigte Königreich (UK) als Drittland gewertet wird. United Kingdom importierte schon immer monatlich zwischen 30.000 bis 40.000 Tonnen Käseprodukte vom Kontinent. Zwar werden auch von der Europäischen Union Käsemengen aus dem Vereinigten Königreich importiert, aber dennoch zeigt der bereinigte Absatz, dass ist das Vereinigte Königreich ein wichtiger und interessanter Kunde ist. Für das europäische Käsegeschäft haben sich auch in den letzten Jahren gute Geschäftsbeziehungen in Japan entwickelt. Inzwischen verkaufen die europäischen Molkereien über 100.000 Tonnen auf dem japanischen Markt. Damit verfügen die japanischen Käseimportmengen über einen 40-prozentigen Marktanteil im Reich der aufgehenden Sonne.

Der Butterexport der Europäischen Union konnte ein Plus von 4,6 Prozent erzielen. Aus dem EU-Binnenmarkt wurden fast 300.000 Tonnen an Butter verkauft. Mit einem Fünftel der Menge nimmt das Vereinigte Königreich einen Löwenanteil an den exportierten Buttermengen ein.

Im afrikanischen und asiatischen Raum wird hauptsächlich Milchpulver gehandelt. Im Jahr 2020 wurde fast 10 Prozent mehr Vollmilchpulver ausgeführt. Nach Angaben der Europäischen Milk Market Observatory ergab die Gesamtmenge 342.100 Tonnen. Gleichfalls ging 2020, mit einem deutlichen Plus von 7,6 Prozent, der Handel mit Molkenpulver voran. In den zwölf Monaten 2020, mit einem stetig ansteigenden Absatz, wurden insgesamt 683.200 Tonnen Molkenpulver verkauft. Für die europäischen Pulverexporteure ist der chinesische Markt von großer Bedeutung. Während 2019 noch 180.000 Tonnen in das Reich der Mitte veräußert wurden, lag das Handelsvolumen von Molkenpulver 2020 bereits bei gut 250.000 Tonnen, mit steigender Tendenz auch für das Jahr 2021.

Als Resümee der Gesamtbilanz des europäischen Drittlandgeschäftes, kann man trotz des „missglückten“ Jahresstartes durch die Corona-Pandemie, von einem mehr oder weniger sehr positiven Absatz sprechen!

 

Drittlandexport Jahresbilanz 2020

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