Ausgeglichener Geschäftsverlauf
Die internationalen Geschäfte mit Milchprodukten gehen weiterhin gut voran. Auch der Global Dairy Trade (GDT) hat bei den letzten Auktionen schon angezeigt, dass das Mengenvolumen beim Warentransfer angestiegen ist. Die preisliche Tendenz erweist sich dabei als gefestigt, obwohl die globale Summe der Milcherzeugungsmengen über den Werten des Vorjahres liegt. Allerdings könnte in den 27 EU-Staaten möglicherweise sogar erstmals in diesem Jahr das Milcherzeugungsniveau gegenüber dem Vorjahr stagnieren.
Wie bereits auch in den vorangegangenen Monaten, weisen die Ausfuhrergebnisse des EU-Drittlandexportes der verschiedenen Milchprodukte des Commodities-Bereiches für den August 2021 eine unterschiedliche Absatzentwicklung auf. Die Milchpulversorten Vollmilch- (VMP) und Magermilchpulver (MMP), wie auch Butter wurden etwas weniger geordert.
Der Drittlandexport von Vollmilchpulver ist in den ersten acht Kalendermonaten um fast elf Prozent zurückgegangen, dagegen ist die Exportrate von Magermilchpulver nur um drei Prozent geringer ausgefallen. Die Gesamtausfuhrmengen von Vollmilchpulver betragen vorläufig annähernd 196.000 Tonnen (Vorjahr: 220.000 Tonnen) bzw. von Magermilchpulver 550.000 Tonnen (Vorjahr: 567.000 Tonnen). Bei Butter/-öl wurde ein Minus von etwas über 18 Prozent registriert, da die Exportmenge nur noch 142.200 Tonnen aufweist. Dazu muss aber angemerkt werden, dass nach dem „Brexit“ von United Kingdom, ein wichtiger Abnehmer von Milchfett vom Kontinent nicht mehr zur Verfügung steht und gleichzeitig auch weniger Milchprodukte aus dem Königreich exportiert wurden. Folglich offenbaren sich die EU-27 Handelsbilanzen seit diesem Austritt als rückläufig.
Erfreulich sind dagegen die Warenströme des internationalen Warenverkehrs bei Käse und Molkenpulver. Obwohl das Vereinigte Königreich auch in diesen Milchsegmenten als guter Käufer ausgefallen ist, konnten kumuliert bereits 638.400 Tonnen Käse verkauft werden. Dies ergibt eine Steigerungsrate von fast sieben Prozent. Einen ähnlichen Prozentanstieg erreichte der Versand von Molkenpulver. Hier wurden kumuliert bis zum Monat August 2021 bereits 463.000 Tonnen abgesetzt.
Somit kann ein überwiegend guter Drittlandexportabsatz festgestellt werden. Da das Stimmungsbild auf dem Weltmarkt sich auch in den letzten Wochen weiterhin als freundlich erwiesen hat, ist davon auszugehen, dass die Drittlandgeschäfte der 27 EU-Staaten in der Jahresbilanz die Vorjahresmengen noch übersteigen könnten.