Seit dem gestrigen Donnerstag steht Jessen (Elster) im Landkreis Wittenberg in Sachsen-Anhalt unter Quarantäne. Die Milchverarbeitung der Bayerischen Milchindustrie (BMI) ist davon nicht betroffen, die Molkerei darf angefahren werden.
Nachdem am späten Mittwochabend im Landkreis Wittenberg allein in den beiden Jessener Ortsteilen Jessen und Schweinitz nach einem Corona-Ausbruch insgesamt 43 positive Fälle bestätigt wurden, stehen seit Donnerstagmorgen beide Gemeinden unter Quarantäne. Der Ausbruch dort hat nach bisherigen Erkenntnissen seinen Ausgangspunkt bei einem Reisenden, der den Virus aus Österreich eingeschleppt hat. Der Virus hat sich dann dort unter anderem in einem Pflegeheim ausgebreitet. Rund 8.000 Menschen sind von der strikten Maßnahme betroffen, die zunächst bis 10. April befristet ist.
Am Donnerstag um 7.00 Uhr wurden nach einer Allgemeinverfügung des dortigen Landrats von Feuerwehr und Polizei die insgesamt acht Zugangsstraßen in diese Ortsteile abgesperrt. Fortan ist Personen der Zutritt oder die Zufahrt nur gestattet, wenn sie dort ihren Haupt- oder Nebenwohnsitz haben und sich unverzüglich in häusliche Quarantäne begeben. Die Häuser dürfen nur dann verlassen werden, um sich Essen zu beschaffen oder in die Apotheke zu gehen.
Nicht betroffen von diesen strikten Vorgaben ist die Bayerische Milchindustrie eG (BMI) an ihrem Produktionsstandort in Jessen. Für sie gilt eine Ausnahme: Für die Milchverarbeitung, nach dem Neubau der Käserei mit einem Verarbeitungsvolumen von etwa 1 Million Kilogramm Milch am Tag, kann das Werk weiterhin angefahren werden.