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Butterkontrakt: Preise angehoben, Probleme nicht gelöst

Mit Beginn des Monats April sind zwischen Molkereien und Lebensmitteleinzelhandel (LEH) neue Butterkontrakte vereinbart worden. Das Ergebnis ist positiv, stimmt angesichts des aktuell äußerst schwierigen Marktumfeldes auch ein bisschen positiv, löst aber keineswegs die Probleme, die in den kommenden Tagen und Wochen auf die Milchwirtschaft zukommen können. Ergebnis des neuen Kontraktes: Der Lebensmitteleinzelhandel bezahlt den Molkereien für den laufenden Monat für Deutsche Markenbutter des Preiseinstiegssegments 30 Cent/kg mehr. Damit ist die Preisrücknahme für den Monat März mit einem minus von 26 Cent/kg kompensiert.

Deutsche Markenbutter gehört erfreulicherweise in Zeiten von Corona wieder zu den "systemrelevanten", also überlebenswichtigen Lebensmitteln, nimmt man den typischen Einkaufskorb, die relativ leeren Kühlregale und die nackten Absatzzahlen als Maßstab. Diese Einschätzung und Wertschätzung ist erfreulich und hält auch in hoffentlich bald wieder eintretenden normalen Konsumzeiten an. Eigentlich hätte der Handel sich in den vergangenen Wochen bei energiereichen und auch länger haltbaren Produkten wie Butter die starken Rabattaktionen sparen können. Hat er aber nicht! Gerade in den letzten beiden Wochen wurden vom LEH Markenbutter der bekannten Markenhersteller in vielen Fällen genau auf dem Niveau des Preiseinstiegssegments angeboten, in einigen Fällen sogar bis auf ein Niveau von 1,25 Euro/250 g gedrückt - mehr als 40 Prozent unter dem normalen Verkaufspreis.

Wie wird sich in den kommenden Tagen durch den aktuellen Kontrakt der Verbraucherpreis entwickeln? Nach Einschätzung des VMB wird der LEH wohl den Preis nicht an den Verbraucher weitergeben und das Stück mit 250 g bei unverändert 1,35 Euro belassen. Wie gesagt, angesichts der starken privaten Nachfrage, die angesichts einer Verlängerung der Ausgangsbeschränkungen und der bevorstehenden Ferienzeit nicht nachlassen dürfte, könnten ohne Absatzprobleme die Preise nach oben angepaßt werden. Aber bekanntlich hat der LEH im März am Verkauf der Butter "ordentlich" verdient, denn die Preisrücknahme von 26 Cent/kg wurde eben vollständig einbehalten und nicht an die Verbraucher weitergegeben. Aber diese Scharmützel zwischen LEH und Verbraucher interessieren die Erzeuger in der aktuellen Situation wirklich nur am Rande.

 

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