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Butter im Sonderangebot: Brexit und irische Ware

Der Austritt des Vereinigten Königreiches (UK)  aus der Europäischen Union (EU), landläufig auch als Brexit bezeichnet, ist seit 31. Januar 2020 (24:00 MEZ) Realität geworden. Seitdem trinken die Briten ihren Tee wieder alleine und wollen nach einer Übergangsphase auch ihre Suppe wieder selbst auslöffeln. Welche Folgen der Austritt auf den Handel mit den verbliebenen EU-27 Mitgliedsländern vor allem mit landwirtschaftlichen Waren haben wird, ist nicht abzusehen. Die Statistiken der letzten Jahre weisen aus, dass UK ein Nettoimporteur vor allem auch von Milch und Fleisch ist. Diese Märkte brechen zwar nicht weg, aber der Handel findet zukünftig eben unter Einhaltung der Regeln der Welthandelsorganisation (WTO) statt.

Dass sich aber die Warenströme verändern werden, steht aber jetzt schon fest und ist auch bereits seit längerem deutlich sichtbar. Vor allem das britische Nachbarland Irland, das nach Ende der Milchquotenregelung seine Milcherzeugung massiv ausgebaut hat, drängt mit seinen Milchprodukten seit geraumer Zeit vehement auf den Kontinent. Es ist auffällig, wie stark vor allem Butter und Cheddar bereits im deutschen Lebensmitteleinzelhandel platziert werden und auch Gegenstand von Rabattaktionen ist.

So kam es zu einem Novum, dass just in der ersten Kalenderwoche nach dem Brexit von fast allen maßgeblichen Lebensmittelhändlern die bekannte Markenbutter "Kerrygold" im Angebot zu finden war. Aldi machte hier wie üblich den Anfang, weil sein Prospekt in der Regel deutlich vor der Konkurrenz in Umlauf gebracht wird und wollte diese "Original Irische Butter" für 1,59 Euro/250 g befristet anbieten. Die Konkurrenz, die ja aus wettbewerbsrechtlichen Gründen gerne und häufig mit den bekannten drei Affen argumentiert ("nichts sehen, nichts hören, nichts sagen"), hat postwendend bei ihren Angeboten reagiert. Und so wurden in der gleichen Woche auch von real (aus der Metro-Gruppe), von Rewe, Penny, Lidl, Kaufland und Netto (hier aber nur mit "Dairygold") mit Rabattaktionen für irische Butter nachgezogen. Aldi blieb nichts anderes übrig als sein Butterangebot nochmals "nachzuverschlechtern", um in dieser Woche im Wettlauf der Rabatte konkurrenzfähig bleiben zu können. Die am häufigsten ausgelobten Rabattpreise für Kerrygold und Co. waren dann 1,49 Euro/250 g, aber es gab zumindest keinen einheitlichen Preis. Trotzdem ist schon erstaunlich, wie schnell bei den Lebensmittelhändlern auf Rabattaktionen der Wettbewerber reagiert wird und auch noch dafür gesorgt wird, dass dann ausreichend Angebotsware im Regal steht.

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