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Berglandmilch: Sammelstopp für Milch aus ganzjähriger Anbindehaltung

Das Vorpreschen von Aldi und Lidl, ab 2024 Trinkmilch der Eigenmarken „Milfina“ und „Milbona“ nur noch mit den Haltungsstufen 3 und 4 zu listen, hat auch Auswirkungen auf das benachbarte Österreich. Wie die österreichische Bauernzeitung berichtet, wird der mit Abstand größte Milchverarbeiter Österreichs, die genossenschaftlich geführte Berglandmilch die Abholung von Milch aus Betrieben mit ganzjähriger Anbindehaltung ab 1. Januar 2025 komplett einstellen. Nach den Worten von Geschäftsführer Josef Braunshofer habe man diesen Schritt sehr gut vorbereitet und wolle trotzdem möglichst alle Betriebe weiterhin als Lieferanten der Berglandmilch halten. Dafür werden auch Beratungen zur Umstellung und auch finanzielle Hilfen angeboten und gilt auch für die bayerischen Milcherzeuger der Berglandmilch aus dem Rottal..
Überraschend ist dieser Schritt keineswegs, ist doch die Berglandmilch neben der Gmunder Molkerei und auch der SalzburgMilch mit erheblichen Milchmengen im Bereich Trinkmilch in süddeutschen Regalen von Aldi & Co gelistet und wollen dieses Absatzventil auch unter keinen Umständen verlieren. Dazu wird Berglandmilch bereits ab kommenden Jahr 2024 für Milch der unterschiedlichen Haltungsstufen unter Inkaufnahme erhöhter Sammelkosten eine getrennte Erfassung durchführen. In Vorbereitung auf die neuen Tierwohlvorgaben hat Berglandmilch zudem bereits 2019 ein Bonussystem eingeführt, um die Bemühungen der Lieferanten nach Weiterentwicklung im Bereich Tierwohl finanziell zu honorieren. Derzeit bezahlt Berglandmilch für Milch aus Haltung im Laufstall mit Auslauf einen Bonus von 2 ct/kg. Bei Laufstallhaltung alleine beträgt der Zuschlag 1 ct/kg. Während der Grundpreis sich auf die bereits viel  früher als in Bayern und Deutschland angeschobene Kombihaltung bezieht, müssen Betriebe mit ganzjähriger Anbindehaltung bereits jetzt einen Abschlag von 2 ct/kg hinnehmen, der ab 1. Januar 2024 sogar auf 5 ct/kg erhöht wird und mit dem Vorgehen einiger bayerischer Molkereien vergleichbar ist. Einen weiteren Pflock hat vor einiger Zeit bereits die Agrarmarkt Austria (AMA) gesetzt. Denn die vergibt ab 1. Januar 2024 ihr Zeichen nicht mehr an Milch aus ganzjähriger Anbindehaltung.
Folgen werden für die österreichische Milchwirtschaft möglicherweise auch die Ankündigung von Aldi und Lidl haben, ab 2024 nur noch Trinkmilch der Eigenmarken aus Deutschland zu listen. Während diese beiden Händler in ihrem Vorhaben bereits weit fortgeschritten sind, dürfte die Reaktion der Edeka- und der Rewe-Gruppe mit einem nicht unerheblichen Anteil Trinkmilch aus Österreich interessant werden.

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