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Außenhandel Bayern: Reger Austausch von Milch- und Milchprodukten mit Österreich und Tschechien

Das Thema "Herkunftskennzeichnung" ist derzeit wieder in aller Munde. Für die Erzeuger ein zweifelsohne wichtiges Thema, weil neben dem Wettbewerb um Preise, zunehmend auch ein Wettbewerb um vergleichbare oder eben nicht vergleichbare Standards bei der Erzeugung geführt wird. Und auch der Verbraucher oder deren Verbände erklären unisono, welch wichtige Bedeutung die nachvollziehbare Herkunft von Lebensmitteln bei der Kaufentscheidung und beim nachhaltigen Vertrauen in das gekaufte Lebensmittel haben würde. Eine Weiterentwicklung bei der Kennzeichnung muss sich auf jeden Fall auch für die Erzeuger lohnen. Aber auch bei diesem sehr komplexen Thema besteht auf dieser Ebene noch viel Nachholbedarf. Das ist spätestens dann erkennbar, wenn die Diskussion auf die Herkunft des Fleisches bei der „Original Nürnberger Bratwurst“ fällt. Der Name stellt bekanntlich eine geschützte geographische Angabe g.g.A. dar, mehr auch nicht.

Der VMB hat sich deswegen die Außenhandelsstatistik Bayerns mit den beiden unmittelbaren Nachbarländern Österreich und Tschechien im vergangenen Jahr 2020 etwas genauer angeschaut. Auf der Grundlage von Zahlen des Bayerischen Landesamtes für Statistik wurden von Bayern nach Österreich 134.220 Tonnen Milch und Milcherzeugnisse, ausgenommen Butter und Käse, ausgeführt. Im Gegenzug wurden aber beachtliche 617.201 Tonnen der gleichen Kategorie aus Österreich nach Bayern importiert. Bei der Produktgruppe Käse ist die Handelsbilanz zwischen Bayern und Österreich quasi ex aequo, denn 45.725 Tonnen Einfuhren von Käse aus Österreich, standen 39.474 Tonnen Ausfuhren aus Bayern gegenüber. Bei Butter hatte wiederum Bayern leicht die Nase vorn: Während 4.535 Tonnen nach Österreich exportiert wurden, sind von dort 1.026 Tonnen Butter nach Bayern gelangt.

Beim östlichen Nachbarland Tschechien stellte sich die Bilanz so dar, dass bei einer Einfuhr von 511.719 Tonnen Milch und Milcherzeugnissen (ohne Butter und Käse) nur 25.172 Tonnen nach Tschechien ausgeführt worden sind. Bei Butter wurden die Einfuhren aus Tschechien nach Bayern statistisch gar nicht erfasst, wohingegen 823 Tonnen Butter aus Bayern nach Osten wanderten. Bei Käse standen einer Einfuhr von nur 19 Tonnen insgesamt 13.005 Tonnen Ausfuhren von Bayern nach Tschechien gegenüber.

Diese Statistiken haben nur bedingt etwas mit dem Thema Herkunftskennzeichnung zu tun, denn ein Großteil der importierten verarbeiteten Produkte in den Regalen sind deutlich erkennbar mit den Kennzeichen der Importländer "AT" bzw. "CZ" versehen. Die Größenordnungen des Warenaustausches sind aber auf alle Fälle für die laufende Diskussion interessant.

 

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