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Aldi: Eigenmarken versus Herstellermarken

Viele Jahre bildeten die deutlich günstigeren Eigenmarken das Fundament im Sortiment der Discountriesen Aldi Nord und Süd. 2015 wurde damit begonnen, auch so genannte Herstellermarken, also Markenartikel aus dem Bereich Nonfood und vermehrt auch aus dem Bereich Food in den Regalen zu listen. Ob dieser Schritt für beide Seiten, für die Markenhersteller und für den Handel eine Win-win-Situation darstellen würde? Darüber ließ sich damals bereits trefflich streiten, vor allem aus Sicht der Zulieferer. Festzuhalten ist aber: In den vergangenen Jahren sind immer mehr bekannte Markenhersteller regelrecht in die Regale von Aldi und dann auch der anderen Harddiscounter geströmt, wohl wissend, dass bei der Preisfestlegung und somit auch bei der Gewinnmarge Abstriche zu machen sind. Als bekanntes Beispiel sei aus der Anfangszeit dieses "Stroms" der Brausehersteller Red Bull genannt, der mit der Listung bei Aldi einen massiven Preisverfall seiner Produkte im gesamten Handel eingeleitet hat.
Während der Coronazeit konnte die Aufnahme von immer mehr Markenartikeln sich ändernden Trend nicht aufhalten, dass Verbraucher ihren Einkauf vermehrt bei den Supermärkten wie Edeka und Rewe tätigten: Einkauf des gesamten benötigten Konsumsortiment in einem Laden mit möglichst wenigen sozialen Kontakten. Die Harddiscounter standen dieser Entwicklung recht hilflos gegenüber, zumal bei der Verbraucherschaft Gesundheit und Sicherheit vor Sparen stand. Seit Ausbruch des Konfliktes in der Ukraine mit all seinen Folgen, von massiven Verteuerungen bei essentiellen Dingen des täglichen Bedarfs, von Energie bis Lebensmittel und einer stark ansteigenden Inflation, scheint sich das Fähnchen wieder Richtung Discount zu drehen: Denn der Verbraucher suggeriert mit Discount intuitiv das Wort "sparen". Und Sparen feiert allen Beteuerungen bezüglich Regionalität und Nachhaltigkeit zum Trotz wieder fröhliche Urständ.
Mit diesem Rückenwind ausgestattet scheint nun Aldi auch die in den letzten Jahren gelisteten Herstellermarken "vorführen" zu wollen, um nicht nur wieder mehr Verbraucher in seine Läden zu locken, sondern möglicherweise auch günstigere Einkaufskonditionen bei den Markenartiklern durchzusetzen. Im aktuellen Wochenprospekt wurde dies mit einer Gegenüberstellung der "exklusiven" Eigenmarken mit den teureren Herstellermarken ganz massiv demonstriert: Satte 49 Prozent Ersparnis würde der Einkauf von Eigenmarken gegenüber den gelisteten Herstellmarken bringen. Und auch einige Molkereiprodukte sind in diesem Vergleich aufgeführt - mit den hinlänglich bekannten und beträchtlichen Preisunterschieden. Ein Beispiel beim Joghurt: Der "Almighurt" eines bekannten bayerischen Herstellers mit seinen Verkaufspreis von 79 Cent konkurriert mit der Aldi-Eigenmarke mit dem zum Verwechseln ähnlichen Namen "Alpighurt" aus der Produktion eines anderen bayerischen Herstellers, zum Preis von nur 29 Cent. Es droht für manche Markenhersteller in diesen wohl noch länger anhaltenden, schwierigen wirtschaftlichen Zeiten eine moderne Version des Wettlauf zwischen dem Hasen und dem Igel zu werden!

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