Der Milchmarkt stellt sich derzeit ausgeglichen und freundlich dar. Beim Blick auf die bekannten Frühindikatoren, ob nun Spotmärkte, globaler GDT Tender oder auch die Tendenz an der Börse EEX, darf perspektivisch durchaus Optimismus verbreitet werden. Dass aber Marktsignale und daraus resultierende Marktpreise nicht immer identisch sein müssen, zeigte vergangene Woche wieder einmal der deutsche Lebensmitteleinzelhandel am Beispiel der 200-g-Packung Mozzarella, konkret bei seinen Eigenmarken. Die Endverbraucherpreise (EVP) wurden zurückgenommen!
So hatte Branchen- und Preisprimus ALDI in Kalenderwoche (KW) 21 den Bio-Naturland-Mozzarella seiner Eigenmarke GUT BIO statt dem derzeit regulären EVP von 1,19 €/200 g bzw. 125 g (Abtropfgewicht) um 33 Prozent billiger für nur 79 Cent im Wochenangebot. Zeitgleich wurde nach Pfingsten in eben KW 21 aber auch von ALDI die konventionelle Mozzarella-Eigenmarke CUCINA im Preis von bisher 89 auf dann dauerhaft 79 Cent abgesenkt. Wie von Tankstellen hinlänglich bekannt, zog noch am gleichen Tag der Wettbewerber NORMA nach und ließ dies auch mit einer Pressemeldung und in den Zeitungen des nächsten Tages der Verbraucherschaft wissen. Alle anderen Händler zogen in den folgenden Tagen preislich nach und reduzierten die Preise für den Mozzarella (Eigenmarke) ebenfalls auf nur noch 79 Cent. Bis auf Rewe, die bis zuletzt den EVP bei unverändert 89 Cent beließen. Zuletzt hatte sich im Segment Mozzarella der Preisvorgabe von ALDI nur EDEKA widersetzt. Dort lag der EVP für die Eigenmarke GUT & GÜNSTIG bis zum Ende von KW 20 bei 99 Cent.
Und ALDI setzt in der aktuellen KW 22 noch ein weiteres "Preishighlight": Der vergangene Woche erst preisreduzierte Mozzarella liegt diese Woche statt des neuen Preises von 79 Cent als eines der vielen Wochenangebote um 17 Prozent reduziert für nur 65 Cent/125 g (Abtropfgewicht) im Kühlregal. Wie schon gesagt: Der Lebensmittelhandel hat (oft) seine eigenen (Preis) Regeln!
