Bereits seit 2017 wird in Zusammenarbeit zwischen QM-Milch e.V. und dem dem Thünen-Institut für Betriebswirtschaft in Braunschweig am QM-Nachhaltigkeitsmodul gearbeitet. Ein Update zu den Arbeiten rund um die Nachhaltigkeit in der Milchproduktion, an der auch bereits eine ganze Reihe bayerischer Milchverarbeiter und deren Milcherzeuger teilnehmen, gibt die beigefügte aktuelle Pressmitteilung:
QM-Nachhaltigkeitsmodul im Innovationsprozess: Milchbranche gestaltet eigene Zukunft | Kunden, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft – sie alle eint das Interesse an der Frage: Wie nachhaltig ist die deutsche Milcherzeugung tatsächlich? An ihrer Beantwortung arbeiten knapp 30 Molkereien mit dem QM-Milch e.V. und dem Thünen-Institut für Betriebswirtschaft. Die gemeinsame Lösung hierfür ist das QM-Nachhaltigkeitsmodul. Im Hinblick auf die sich verändernden Anforderungen aus Politik, Gesellschaft und Industrie (u.a. CSRD-Berichtspflicht, Science Based Target Initiative (SBTi)) machten sich die teilnehmenden Molkereien im Herbst 2023 in einem Innovationsprozess auf den Weg, das Modul an die veränderten Bedürfnisse der Branche anzupassen, um auch weiterhin die Zukunft nachhaltig zu gestalten.
Im Innovationsprozess stellt sich die Branche der zentralen Frage, wie sie den Nachhaltigkeitsanforderungen ihrer Stakeholder auch in Zukunft gerecht werden kann und wie das QM-Nachhaltigkeitsmodul einen entsprechenden Beitrag leistet. „Jetzt ist genau der richtige Zeitpunkt für diesen Schritt. Die Nachhaltigkeitswelt hat sich rasant weiterentwickelt, da sind Anpassungen zügig notwendig, damit wir das QM-Nachhaltigkeitsmodul auch künftig weiterhin zielführend einsetzen können und auch andere Molkereien und ihre Milchviehbetriebe von unseren Entwicklungen profitieren“, so Dr. Björn Börgermann (MIV). „Wenn jede Molkerei eine eigene Infrastruktur aufbaut, werden die ohnehin knappen Ressourcen in der Milchbranche nicht sinnvoll investiert“, ergänzt der Verbandsmann. Um die zukünftigen Anforderungen zielführend im Modul zu berücksichtigen, führte das Innovationsteam der Projekt- und Praxispartner bereits eine umfangreiche Stakeholderbefragung durch.
„Wir freuen uns über das hohe Engagement der Molkereien im Innovationsprozess, um das QM-Nachhaltigkeitsmodul konzeptionell und inhaltlich auch in Zukunft bedarfsgerecht aufzustellen“ so Ludwig Börger, Geschäftsführer des QM-Milch e.V. Zur wissenschaftlichen Begleitung des Prozesses erfolgt die Zusammenarbeit mit dem Thünen-Institut für Betriebswirtschaft. Dies stellt sicher, dass die Entwicklungen auf fundierten Erkenntnissen basieren. Zudem erfolgt eine externe Moderation und Konzeptionierung des Innovationsprozesses durch Dr. Jan Berstermann und Purvi Shah-Paulini. „Es ist wichtig, dass wir den Prozess transparent gestalten und möglichst viele Stakeholder, insbesondere die Milchwirtschaft, mit auf die Reise nehmen, damit das QM-Nachhaltigkeitsmodul eine breite Anerkennung findet und hohes Vertrauen genießt“, so Dr. Birthe Lassen, Leiterin des Projektes im Thünen-Institut für Betriebswirtschaft.
Der Innovationsprozess soll im Juni 2024 abgeschlossen sein. Der aktuelle Diskussionsstand lässt unter anderem darauf schließen, dass die Praktikabilität des Tools für die Anwender unter den Molkereien und Landwirten eine große Rolle spielt, die Klimaeffizienz der Milchproduktion einen größeren inhaltlichen Schwerpunkt bildet sowie die Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Stakeholdern und Standardgebern verstetigt bzw. ausgebaut werden sollte. Molkereien, die noch Interesse haben, sich in den Innovationsprozess einzubringen, sind herzlich willkommen und können sich an den QM-Milch e.V. wenden.
Was ist das QM-Nachhaltigkeitsmodul Milch? Das QM-Nachhaltigkeitsmodul Milch ist ein wissenschaftsbasiertes Praxistool für Milcherzeuger und Molkereien, um die Nachhaltigkeit der Milchproduktion des eigenen Betriebes bzw. der eigenen Lieferanten einordnen zu können. Getragen wird das Projekt vom Thünen-Institut für Betriebswirtschaft, dem QM-Milch e.V. und knapp 30 Partnermolkereien in Deutschland. Erarbeitet wurde das Konzept und die dahinterliegenden Bewertungskriterien in großen Multi-Stakerholderprozessen. In diese wurden sowohl die relevanten Akteure entlang der Wertschöpfungskette Milch einbezogen wie u.a. die Milcherzeuger und Molkereien, als auch wissenschaftliche Institutionen, Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und Verbände. Seit 2017 haben bereits mehr als 14.000 deutsche Milchviehbetriebe am Modul teilgenommen – das entspricht Daten von jedem 4. Milchviehbetrieb bzw. jeder 3. Milchkuh. Damit geht die Milchbranche beispiellos voran.