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2030 - Zukunftsperspektive Milch in Deutschland

Rückblick INFOtreff Milch  | Carsten Hümmer, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf für Angewandte landwirtschaftliche Betriebswirtschaftslehre und Unternehmensplanung, referierte kürzlich im Rahmen der VMB INFOtreffs Milch am Dienstag, den 26.09. und Donnerstag, den 28.09. zu den Ergebnissen einer Studie mit dem Titel „Perspektiven der Milchproduktion und -verarbeitung in Deutschland bis 2030“. An ihr hat er mit zwei Professoren und zwei weiteren Doktoranden mitgearbeitet. Sie untersuchten die sechs Einflussfaktoren Haltungs-, Nährstoff- und Gesundheitsmanagement, Lebensmitteleinzelhandel und Markt, Klima-Diskussion und Alternative Proteine. Die Autoren der Studie errechneten, welche Investitionen Milchviehhalter tätigen müssen, um aus unterschiedlichen Ausgangslagen auf die Haltungsstufe 3 (von 4 Stufen) zu kommen, auf die der Lebensmittel-Einzelhandel auch bei Milchprodukten immer mehr abzielt. Für Anbindehalter der Haltungsstufe 1 mit 30 bis 40 Kühen kämen durch den Umbau in einen Laufstall oder den Neubau eines Laufhofs umgerechnet zwischen 6,7 und 13,6 Cent pro Kilogramm Milch zu. Bei einem kleinen Betrieb mit einem Laufstall und 50 bis 70 Kühen, der heute in die Haltungsstufe 2 fällt, wären es für den Umbau zu einem Offenfrontstall und die Angliederung eines Laufhofs immerhin noch 0,6 bis 2,0 Cent. „Diese Kosten müssen über eine Mehrvergütung wieder hereinkommen“, erklärte der Referent. 

Wolfgang Scholz stellte wie in den Vorjahren erneut klar, dass die Anbindehaltung auslaufe. „Viele Landwirte würden gerne umbauen, bekommen aber keine Genehmigungen“, merkte er an. Wie stark sich der Absatzmarkt in Richtung höherer Haltungsstufen bewegt, schilderte auch VMB-Geschäftsführer Dr. Hans-Jürgen Seufferlein. Jede deutsche Molkerei, die Handelsmarken herstelle, müsse auf solche Vorgaben eingehen, und zwar nicht erst in ein paar Jahren.

VMB-Geschäftsstellenleiter Jürgen Geyer stellte in seinen Ausführungen zum Milchmarkt dar: „In den letzten drei bis vier Jahren hatten wir es mit ganz neuen Einflussfaktoren zu tun. Außer neuen politischen Vorgaben und Ideologien und einer schwindenden Verlässlichkeit der Politik haben uns auch die Pandemie und der Ukraine-Krieg beeinflusst.“ Die Deutschen gäben verhältnismäßig wenig Geld für Lebensmittel aus, reagierten aber sehr sensibel auf Preiserhöhungen, indem sie weniger kauften oder auf preiswertere Produkte auswichen. In seinem Bericht führte er auch auf, dass die Milchpreise im ersten Halbjahr 2023 von 60 auf rund 40 Cent pro Liter gefallen seien.

 

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