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Gut für Kuh und Klima

Tiergesundheit, Klimaschutz und verbesserte Futterverwertung stehen bei Forschungs- und Innovationsprojekten im Fokus. Die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) als  Wissens- und Dienstleistungszentrum für die Landwirtschaft in Bayern war in folgende Projekte eingebunden:


ProGesund (Tiergesundheit)

Pro Gesund war eines der längsten Projekte am Institut für Tierzucht an der LfL. In mehr als zehn Jahren wurden Meilensteine im bayerischen Rindermonitoring gesetzt, Gruppierungen vernetzt und Strukturen für Datenaustausch geschaffen.

Ziel des Projektes war es, die Milchviehbetriebe beim Herdengesundheitsmanagement und die Tierärzte bei der integrierten Bestandsbetreuung zu unterstützen, sowie die Schätzung von Gesundheitszuchtwerten für Besamungsbullen. Wichtig war deshalb von Beginn an, dass sowohl Landwirte als auch Tierärzte bei Pro Gesund mitmachen können. Eine immense Erleichterung für den Landwirt hat dabei die Einführung der Erfassung von Beobachtungen mit der LKV-App. Somit wurde neben der Eingabe im LKV-Herdenmanager eine weitere Option zur zeitnahen und im Betriebsalltag praktikablen Dateneingabe geschaffen.

Finanzieller Träger war über den gesamten Projektzeitraum das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Die Laufzeit des Projektes war von Oktober 2009 bis Ende 2019. Seit dem 01.01.2020 ist das Pro Gesund beim LKV Bayern e.V. angesiedelt.


OptiKuh2 (Gesundheit und Tierwohl)

Im Projekt „optiKuh“ hatten sich 15 Partner zusammengeschlossen, um gemeinsam der Frage nachzugehen, wie sich Tiergesundheit und Tierwohl in der Milchproduktion weiter verbessern lassen, das Klima geschont und zugleich die Wirtschaftlichkeit gesteigert werden kann. Anschließend haben sich drei der damaligen Projektpartner weiteren und vertiefenden Untersuchungen im Rahmen von „optiKuh2“ gewidmet.

Im Projekt "optiKuh2" wurden von September 2019 bis November 2021 weitere Verbesserungen für die Milchkuh erforscht und in der Praxis realisiert. Dafür wurden die Bereiche Fütterung, Zucht und Tiergesundheit umfassend beleuchtet. Das Projekt wurde vom Institut für Tierernährung und Futterwirtschaft der LfL in Grub koordiniert und vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) finanziell unterstützt.


D4Dairy - Digitalisation, Data integration, Detection and Decision support in Dairying

Das transdisziplinäre, branchenübergreifende COMET-Projekt D4Dairy hat sich zum Ziel gesetzt, digital unterstütztes Management für Milchbetriebe weiterzuentwickeln, das durch datengestützte, vernetzte Informationssysteme zu einer weiteren Verbesserung der Tiergesundheit, des Tierwohls und der Produktqualität beiträgt. Von 31 Wirtschaftspartnern und 13 Wissenschaftspartnern wurde von Oktober.2018 bis September 2022 an diesem komplexen und interdisziplinären Projekt gearbeitet.


CO2-Fußabdruck Milch und Rindfleisch in Bayern (Klima)

Im Projekt "CO2-Fußabdruck Milch und Rindfleisch in Bayern" wurde von 09.2021 bis 12.2022 für rund 300 bayerische Milchviehbetriebe der CO2-Fußabdruck pro kg Milch berechnet. Um den in Bayern üblichen Zweinutzungsrassen gerecht zu werden, wurde dabei der Beitrag der Milchviehhaltung zur Produktion von Rindfleisch berücksichtigt, indem die entstehenden Treibhausgas-Emissionen auf die Koppelprodukte Milch und Rindfleisch aufgeteilt wurden. Das Projekt diente auch als Pilotprojekt zur effizienten, teilautomatisierten Erfassung der für eine THG-Bilanzierung notwendigen Daten, sowie deren datenbank-basierter Verarbeitung und wurde von StMELF und mehreren Kooperationspartnern finanziert.


Treibhausgas-Minderung in der Landwirtschaft

Aus dem Hauptprojekt „THG-Minderung in der Landwirtschaft“ ist die von der LfL entwickelte Onlineanwendung „LfL Klima-Check“ zur THG-Bilanzierung des landwirtschaftlichen Betriebes entstanden. Im kostenlosen und frei zugänglichen Programm sind für die Produktionsverfahren aus Marktfruchtbau, Futterbau und Tierhaltung Kalkulationswerte hinterlegt. Änderungen der Vorbelegungswerte lassen Anpassungen für den jeweiligen Betrieb jederzeit zu. Der Klima-Check Landwirtschaft baut auf der bewährten Internetanwendung LfL-Deckungsbeiträge und Kalkulationsdaten auf.


DigiMilch (Digitalisierung)

Arbeitsintensiv, körperlich anstrengend und wenig digital – so sieht die Arbeit auf einem familiengeführten Milchviehbetrieb oft aus. Im Projekt DigiMilch wurden von 2019 bis 2024 existierende digitale Lösungen für die Prozesskette Milcherzeugung auf ihre Eignung geprüft, Einsatzerfahrungen der Landwirte erfasst und bestehende Lücken oder Defizite der smarten Lösungen aufgezeigt. Darüber hinaus wurden in Zusammenarbeit mit Start-ups neue Produkte entwickelt und getestet. Gefördert wurde das Projekt vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL).


RiskFIT (Gesundheit)

Auf Basis vernetzter Daten aus innovativer (Klima-)Sensortechnik sowie der Milchleistungsprüfung werden mit RiskFiT seit dem 01.02.2021 Risikoprognosen für Fitness- und Tierwohlindikatoren in Bayern entwickelt. Die geplanten Risikoprognosen bieten die Chance, kritische Zustände von Kühen früher und besser zu erkennen. Die Verbesserung von Fitness, Tierwohl und Tiergesundheit ist wichtig für eine nachhaltige Nutztierhaltung. Tierhalter können so schneller reagieren und die LKV-Berater können die Betriebe bei Bedarf gezielt unterstützen. Neben den Risikoprognosen und Handlungsempfehlungen werden die zusätzlichen Daten verwendet, um die Zucht auf Gesundheit und Robustheit unserer Kühe weiter zu verbessern.

Neben dem LKV Bayern e. V. ist die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) an dem Projekt beteiligt. Die Förderung des Vorhabens „RiskFiT“ erfolgt aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF).


InnoRind - Zukunftsfähige Rinderhaltung in Deutschland

Das Verbundvorhaben InnoRind hat zum Ziel, das Tierwohl in der deutschen Rinderhaltung zu verbessern. Die bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) ist mit je einem Teilprojekt im Bereich Mastrinderhaltung und im Bereich Kälberhaltung beteiligt. Neben Tierverhalten, -gesundheit und Tierwohl werden vom 01.05.2021 bis 31.07.2025 die Themenfelder Umweltwirkungen, Wirtschaftlichkeit sowie Arbeitswirtschaft behandelt. Dazu beschäftigt sich das Projekt mit der Haltung von Kälbern, Masttieren sowie Milchvieh. Schließlich sollen aus den Untersuchungen Empfehlungen für die landwirtschaftliche Praxis erarbeitet werden.

Das Projekt InnoRind ist ein Verbundvorhaben, das durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) aufgrund eines Beschlusses des deutschen Bundestags gefördert wird. Projektträger ist die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE). Insgesamt sind zwölf deutsche staatliche Forschungs­einrichtungen mit eigenen Versuchs­betrieben beteiligt. Auf diesen sollen innovative Stallbau- und Haltungs­maßnahmen praktisch erforscht und mit Hilfe wissenschaftlicher Begleitung umfassend bewertet werden.


MoMiNe (Tierwohl und Umwelt)

Das Verbundprojekt "Modellierung der N-Ausscheidung von Milchrindern zur Verbesserung der nationalen Emissionsinventare und der einzelbetrieblichen Einschätzung" (kurz: MoMiNE) wird durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) vom 01.10.2022 bis zum 31.10.2025 gefördert. Ziel des Projekts ist die Verbesserung des Tierwohls und die Verminderung von negativen Umweltwirkungen durch eine Optimierung der Proteinversorgung in der deutschen Milchkuhfütterung. Das Forschungsvorhaben soll klären, wie sich die Versorgung von Milchkühen mit (nutzbarem) Rohprotein in den vergangenen Jahren in Deutschland verändert hat und welche Effekte dies auf die Emissionen von Ammoniak hat. Darüber hinaus sollen Ansätze zur verbesserten Abschätzung hinsichtlich der Emissionen erarbeitet und mögliche Minderungsmaßnahmen abgeleitet werden. Ergebnisse liegen nach Auswertung aller Daten vor und werden nach Projektende veröffentlicht.


KUHProKLIMA

Ziel des Forschungsprojekts mit acht teilnehmenden Grünlandbetrieben im Oberallgäu und mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern war zu erarbeiten, wie eine zukunftsfähige, umwelt- und klimawirksame Grünlandwirtschaft funktionieren kann. Die landwirtschaftlichen Betriebe wurden als eigene Ökosysteme angesehen und entsprechend wurde auch die Weidehaltung im gesamten Kreislauf betrachtet.

Im Rahmen dieses Projektes wurde eine ganzheitlich geplante Beweidung praktiziert ("Holistic Planned Grazing") sowie eine gezielte Förderung des Bodenlebens. Beide Maßnahmen unterstützen eine hohe Biodiversität, Struktur- und Nutzungsvielfalt. Für die CO2-Bindung sind vor allem die Wurzelsysteme der Gräser von Bedeutung. Das Projekt überprüft die These, dass grasende Milchkühe einen Wachstumsimpuls in den Graswurzeln auslösen, sodass die Wurzelmasse zunimmt und viel Kohlenstoff gebunden werden kann. Das Projekt wurde 2023 abgeschlossen.

Das Projekt KUHproKLIMA wurde gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER).


eMissionCow

Eine züchterisch verbesserte Futtereffizienz beim Milchrind führt zum einen zu einer verbesserten Produktionseffizienz der Milcherzeugung und stellt zum anderen eine Maßnahme zum aktiven Klimaschutz dar, da bei einer höheren Futtereffizienz geringere Treibhausgas (THG)-Emissionen je Produkteinheit entstehen. Darüber hinaus könnte eine Zucht auf geringeren Methanausstoß einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Zielsetzung: Das übergeordnete Projektziel ist die Zucht auf Futteraufnahme, Futtereffizienz und verminderte Methanemissionen in den deutschen Rinderpopulationen. Ein wesentlicher Grundstein sind hier die präzisen, einzeltierbezogenen Daten aus den Versuchsbetrieben. Durch diese differenzierte Phänotypisierung soll die Erarbeitung von Grundlagen zu effizienzorientierten Zuchtstrategien (Anpaarung und Zuchtauswahl) erfolgen. Für die Etablierung einer Zuchtwertschätzung muss jedoch eine größere Datenbasis mit höherer Tierzahl geschaffen werden.


Q Check

Mit Q Check soll der Status quo von Tiergesundheit bzw. Tierwohl aller deutschen Milchkühe regelmäßig erfasst werden. Das kontinuierliche Erheben der Indikatoren ermöglicht es, die aktuelle Entwicklung von Tiergesundheit bzw. Tierwohl auf Landes- und Bundesebene zusammenzufassen und zu veröffentlichen.


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