Über das unter dem Dach der Zentralen Koordination Handel-Landwirtschaft (ZKHL e.V.) erarbeitete Herkunftskennzeichen "Gutes aus deutscher Landwirtschaft" haben wir auf unserer VMB-Website bereits im November 2023 berichtet. Nachdem der Steuerungskreis der ZKHL am 3. April den positiven finalen Beschluss über das Unterlagenpaket zum Herkunftskennzeichen gefasst hatte, erfolgte am Montag dieser Woche nun der Startschuss: Die ZKHL hat mit zwei Pressemeldungen, eine die Landwirtschaft betreffend und die zweite Handel und Industrie betreffend (siehe unten) den offiziellen Start eben dieses gemeinsam getragenen, neuen, einheitlichen, aber freiwilligen Herkunftszeichens "Gutes aus Deutscher Landwirtschaft" bekannt gegeben.
Wie schon im November berichtet, kann das Zeichen in einem ersten Schritt für die Produktgruppen Fleisch und Fleischwaren (Rind, Schwein und Geflügel), frische Eier sowie Obst, Gemüse, Kartoffel verwendet werden. Für die Molkereiprodukte Trinkmilch, Joghurt pur und ggf. für weitere Erzeugnisse kann das Zeichen ebenfalls genutzt werden, soweit die Kriterien erfüllt sind. Molkereien und Handel treffen diesbezüglich bilaterale Vereinbarungen. Detaillierte Informationen, von der Branchenvereinbarung über den Kriterienkatalog, von Prüfsystematik und Sanktionsmechanismus bis zur Gebührensatzung sind auf der neuen Website einzusehen.
Wichtige Botschaft für die Milcherzeuger: Wenn sich Verarbeitung und Verpackung für die Zeichennutzung entscheiden sollten, erfolgen die Audits ausschließlich auf deren Stufe und nicht auf der Stufe der Landwirtschaft. Aber auch der QM-Milch e.V. wird integriert werden: Nach Abschluss eines Rahmenvertrages mit der ZKHL soll im Rahmen der Molkerei-Audits das neue Zeichen mit Hilfe eines Zusatzmoduls durch die QM-Milch Zertifizierungsstellen mit überprüft werden.
Aus Sicht des VMB ist die Initiative auf Ebene der ZKHL nur zu begrüßen: Die Verbraucherschaft kann nun mit Hilfe eines auch vom Handel mit getragenen Zeichens "Gutes aus deutscher Landwirtschaft" an der Ladenkasse beweisen, wie wichtig die ausgelobte Herkunft wirklich ist, bis zur finalen Kaufentscheidung am Point of sale (POS). Dem zuletzt durch zahlreiche individuelle Initiativen des Lebensmittelhandels in Sachen Herkunft entstandenen Wildwuchs ist damit auch deutlich mehr Struktur und zudem ein schnellerer Wiedererkennungswert gegeben worden. Und: Kein weiteres Audit auf Erzeugerebene und hoffentlich zur Wertschätzung auch noch Wertschöpfung!!
